Prostata und
Kürbiskern
Vorab: bitte lesen
Sie zu Ende – auch wenn die ersten Zeilen Sie – noch – nicht betreffen.
Es ist mit
zunehmendem Alter nicht immer einfach, sich an die unvermeidbar mit ihm
verbundenen körperlichen Veränderungen zu gewöhnen. Unter anderem an das, was
die Mediziner Inkontinenz nennen. Also die Unfähigkeit, Harn oder Stuhl zurück
zu halten. Deshalb war ich der Meinung, dass es nun soweit sei… Aber dann
dachte ich an ein Ereignis. Kaufte für 70 Euro-Cent zwei Wassergläser voll
geschälter Kürbiskerne. Aß davon im Verlauf von zwei Wochen täglich einen
Esslöffel voll. Und mein fast ungeregelter Harndrang ließ nach.
Zu dieser
Empfehlung für Sie kam ich vor vielen Jahren durch unseren jetzigen Hund Kai,
einen wie ein Rind schwarzweiß gefleckten russischen Jagdspaniel. Er ist höher
als die in Westeuropa bekannteren Rassen und Arten der englischen oder amerikanischen
Cockerspaniels. Ihn haben wir uns vor Jahren gekauft. Als Welpe war er schon
das, was mancher einen „Filou“ nennt – also ein Schalk, aber auch gerissen oder
gar durchtrieben. Wenn ich ihn auf den Spaziergängen ohne Leine an mich fesseln
wollte, musste ich immer einige Leckerbissen dabei haben. Meist nahm ich dazu
wenige Stückchen festen Käse in einer Jacken- oder Hosentasche mit. Allerdings
hat, wie Sie sicher wissen, selbst guter Hartkäse die unangenehme Eigenschaft,
bei höheren Temperaturen seine Festigkeit zu verlieren, also in allen Taschen
am Körper zu verkleben. Auf der Suche nach Ersatz verfiel ich dann auf
Kürbiskerne. Weil: Kai fraß gern aus Nataschas Hand die abgeschälten
Sonnenblumenkerne, die sie vor dem Fernseher knabbert. Ich gab ihm einen
Kürbiskern ohne Schale – er fraß den. Dann einen in der Schale – der wurde
gleich so zermahlen. Also war die Taktik klar. Und sie klappte. Mit der Zeit
wurde der Hund immer gieriger. Allerdings blieben auch von der eingesteckten
Handvoll Kürbiskerne nicht eben wenige übrig, die ich dann selbst vernaschte.
Bekam immer mehr Appetit auf die, kaufte also auch für mich ein.
Etwa zu dem
gleichen Zeitpunkt – um das Jahr 2004 – hatte mir mein Hausarzt in Berlin
empfohlen, mich doch einmal beim Urologen vorzustellen. Das sei eine
altersgemäße Vorsorge. Das tat ich – und der mich untersuchende, etwas sehr
geradlinige Mecklenburger meinte, er wolle sich die Sache mit der Prostata in
dem Ultraschallgerät nach einem Vierteljahr nochmals ansehen. Denn die Prostata
sei etwas vergrößert.
Als ich zu dieser
Nachschau kam, las ich davor im Wartezimmer etwas zu bewährten Medikamenten auf
Basis von Kürbiskernextrakt, die bei Prostataproblemen eingesetzt werden. Ohne
etwas zu ahnen. Dr. P. sah sich die Vergleichsaufnahme lange an, fuhr dann mit
der Sonde nochmals über meinen Unterleib und sagte dann: „Erstaunlich! Bisher
ist die Drüse bei meinen Patienten immer größer geworden. Bei ihnen aber hat
sich die Prostata um etwa 15 % verkleinert. Unfassbar! Was haben sie gemacht in
der Zwischenzeit?“ Mir fiel es wie Schuppen von den Augen! „Doktor, mich hat
mein Hund geheilt!“ Ich erzählte ihm die Story, so, wie ich sie mir nun nach
dem Lesen der Beschreibung für das Medikament im Wartezimmer zusammenreimte. Er
meinte, dass dies wohl die einzig mögliche Erklärung sei. Ich solle den
Hundeurologen schön von ihm grüßen. Weitere Nachuntersuchungen haben die
getroffene Diagnose „Prostata unauffällig“ inzwischen erneut bestätigt.
Meine deutschen
Damen: ich bin mir sicher, dass Sie klüger sind als eine ältere Amerikanerin,
die vor Gericht Klage erhob, weil ihr Hausarzt ihr keine
Prostata-Voruntersuchung verschrieben hatte. Sie könnten also diesen Abschnitt
vergessen. Nur: wenn Sie verliebt, verlobt oder schon verheiratet sind, sollten
Sie sich daran erinnern. Besser als die mit Chemie aufbereiteten Extrakte in
Tabletten zu verwenden, sollte jeder Mann vorbeugend günstiger die Naturmittel
anwenden, wenn es sie gibt. Wie die geschälten Kürbiskerne. Wenn nicht bei
einer der deutschen Apotheken oder Supermarkt-Ketten, dann in russischen oder
türkischen Geschäften. Sie sind nicht teuer. Außerdem wirken diese positiv auch
auf die Verdauung. Also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Sie
sollten auch von den Kernen naschen – Gründe lesen Sie weiter unten.
Prostata-Erkrankungen
werden leider häufiger, sind heute schon bei relativ jungen Männern zu
beobachten. Das wird in einem hiesigen Witz so dargestellt:
Drei ukrainische
Freundinnen treffen sich: eine Verkäuferin, eine Friseuse und eine
Hochschullehrerin für Statistik. Sie beschließen, Sylvester gemeinsam zu
feiern. Die Verkäuferin stellt ihre große Wohnung zu Verfügung und einen Teil
des Essens, die Friseuse hat Beziehungen und besorgt besonders preiswert so
viel wie nötig Getränke. Die Lehrerin bringt auch Lebensmittel mit und wird die
erwünschten Herren einladen. "An wie viel hast du denn gedacht?"
fragen die beiden anderen. "24." "Was sollen so viele – wir sind
doch nur drei." "Die Hälfte ist doch nach der Fete so blau, dass
nichts mehr geht." "Sind immer noch 12?" "Laut Statistik
sind 50 % impotent." "Bleiben doch noch sechs?" "Mädels,
haben wir nach so viel Mühe kein Recht auf ein zweites Mal?"
Letzteres will ich
nicht bestreiten. Aber doch sind 50 % Impotente ein Problem für sich selbst und
für andere, denn dort wurden sicher keine Rentner eingeladen. Deshalb ist der
Verbrauch von Kürbiskernen das, was in einem Spruch frühreifer deutscher Knaben
(und vielleicht auch Mädchen?) so heißt: „Eier tun auch Mutti gut, wenn sie der
Vati essen tut.“
Meine lieben Herren
Leser! Ohne Ihnen nahe treten zu wollen: der tägliche Verzehr eines Esslöffels
voll Kürbiskerne kann Ihnen vorbeugend Beschwerden ersparen und ein mit Sex
noch besser angereichertes Liebesleben bescheren. Also ist eine Korrektur ihrer
Verzehrgewohnheiten hier doch wohl angeraten – oder? Nachdem ich auf den rohen
Kürbis als ein sehr wohl essbares Gemüse gekommen war, habe ich erfasst, dass
er zwar kein direktes Stimulans für die männliche Genusswurzel ist, aber doch
die Wirkung der Kürbiskerne sehr wohl unterstützt.
Kürbiskerne sind
randvoll mit Nährstoffen, die Sie in dieser Kombination sonst fast nirgendwo
finden. So enthalten sie beispielsweise jede Menge Magnesium, Zink, Kupfer,
Protein, Trytophan, Antioxidantien und gesunde Fette.
Magnesium ist
lebensnotwendig und wird für rund 300 Ihrer Körperfunktionen benötigt. Leider
leiden die meisten von uns unter Magnesiummangel. Magnesium hilft bei der
Bildung von ATP (Energiemolekülen im Körper) sowie bei der Bildung der
Nukleinsäuren RNA und DNA, reguliert den Herzschlag, fördert einen gesunden
Schlaf und gesunde Knochen, senkt den Blutdruck und beugt Verstopfung vor.
Tryptophan in
Lebensmitteln ermöglicht unserem Körper, den Neurotransmitter Serotonin zu
bilden. Serotonin kann Depressionen und Angstzustände lindern. Die meisten
Antidepressiva-Medikamente erhöhen den Serotoninspiegel im Gehirn. Studien
haben gezeigt, dass Lebensmittel mit Tryptophan dabei helfen können, Angst und
Depressionen zu lindern. Auch die körpereigene Bildung von Melatonin wird
angeregt, was guten Schlaf fördert.
Kürbiskerne
enthalten Zink, das Ihr Immunsystem stärkt und so hilft, Erkältungen und Grippe
abzuwehren. Zink ist wichtiges Element für Ihr Gehirn und Ihre Stimmung. Es
fördert das gesunde Zellwachstum, die schnellere Zellteilung und folglich die
schnellere Wundheilung. Schließlich ist Zink wichtig für die Gesundheit der
Spermien und die ausreichendeTestosteron-Versorgung (männliches Sexualhormon).
Da Kürbiskerne auch
von Personen mit Nussallergien gegessen werden können, ist die Empfehlung:
Männer, esst zumindest Ihr Kürbiskerne. Sie roh zu kaufen und zu verzehren, ist
preiswerter als Kuren mit Preisen von rund 50 Euro und mehr im Monat.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger