Nicht jedem wird
das Motto des Hippokrates bekannt sein, formuliert von ihm schon vor rund 2400
Jahren: „Am Bett des Kranken stehen immer zwei – die Krankheit und der Arzt.
Mit wem er geht, der siegt.“ Diese Worte habe ich erst vor wenigen Jahren
erfahren. Sie haben mich davon überzeugt, dass unsere liebe Mutti Recht hatte,
als sie uns sagte, man gehe ins Krankenhaus vor allem, um wieder gesund zu
werden. Nicht, um über seine Leiden zu jammern. Sondern um sich über jeden
kleinen Schritt zur Besserung zu freuen. Diese positive Grundstimmung hatte ich auch dann
immer, wenn die Umstände mich ins Krankenbett legten.
Auch zuhause bin ich bei
Unwohlsein nie einer der so überall als Stereotyp geltenden „Klagemänner“ gewesen.
Zum Erstaunen meiner Ehefrauen. War recht ruhig und habe ebenfalls unbewusst
ein erst vor kurzem gelerntes Wort von Hippokrates befolgt: „Wer stark, gesund
und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile
sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
Die neusten Forschungen, die
deutlichen Ergebnisse des zunehmend psychosomatischen Herangehens an unsere
Gesundheitsprobleme beweisen: die innere Einstellung des Patienten geht in
ihrer Wirkung bis hin zur Selbstheilung!
Also bin ich auch zur Operation meines
linken Kniegelenks am 28. August dieses Jahres mit dieser für mich immer
hilfreichen Einstellung ins Krankenhaus gegangen. Dazu kann, wer will, etwas in
meinem Blog http://erlebnis-leben.blogspot.com/ nachlesen. Hier in diesem Post geht es um die
Motivation.
Weil ich das Glück hatte, mit einem am Hüftgelenk operierten, 150
kg schweren und dennoch optimistischen Mann in einem Krankenzimmer zu liegen,
konnte ich das positive Ergebnis unser beider „Heilstimmung“ auf den Verlauf
unserer Gesundung verfolgen. Bei uns herrschte immer gute Stimmung, niemals
Langeweile – obwohl wir den vorhandenen modernen Fernsehapparat nicht ein
einziges Mal eingeschaltet haben. Wir konnten einander aus unserer
Berufserfahrung viel Interessantes mitteilen. Er aus dem für mich fremden
Kalibergbau – ich aus der Luftfahrt.
Er war einen Tag vor mir operiert worden –
entlassen wurden wir beide am gleichen Tag. Ein Beweis für die Güte der Operationen - echte "Heilkunst" eben.
In der ambulanten Rehabilitation
habe ich mich nicht auf die „weiche Welle“ lenken lassen. Man kann sich ja
zurückhalten bei den unumgänglichen, hin und wieder schmerzhaften Übungen, um
eine Verlängerung der Reha von einer oder zwei Wochen zu provozieren. Aber ich
wollte nach Hause, habe mich ein wenig gequält und bereits nach zwei Wochen zu
Verwunderung des betreuenden Arztes die Krücken in die Ecke gestellt. Denn ich
hatte ja vom Facharzt im Vorfeld gesagt bekommen, dass meine Knochen sehr
stabil seien. Dazu hatte ich das Röntgenbild der Prothese gesehen und erfasst,
dass mir bei vorsichtigem Gehen keine Gefahren drohen. Als mir zur
Abschlussuntersuchung der Orthopäde sagte, mein Gangbild sei in Ordnung, war
ich es zufrieden.
Auch Chefarzt Dr. Meyer, der mich operiert hatte, war bei
meinem unerwarteten „Abschiedsbesuch“ nach der Reha bei ihm, um mich zu
bedanken, mit Narbe und Gang sehr zufrieden.
Zu meinem Prinzip positiven
Herangehens an Lebenssituationen gehört auch, lieber einmal öfter jemandem, der
mir Gutes tat, auch zu danken. Denn jedes echte „Dankeschön“ ist dem Bedankten
etwas wert – kostet einen selbst nur eines oder einige Worte.
Zu der positiven
Einstellung von Kranken habe ich soeben einen Report im ukrainischen Fernsehen
angeschaut. Ein schmales Mädchen mit übergroßen dunklen Augen, das seit acht
Jahren wegen einer schweren Störung im Bett liegen musste, ist nach
komplizierten Operationen in einem Gipsverband, der beide Beine fast
rechtwinklig voneinander spreizt. Es wird anschließend mühselig eine extrem lange
Rehabilitation durchleben müssen. Allerdings leuchteten ihre Augen, als sie
sagte: „Ich weiß, ich werde gehen und sogar laufen können.“
Bleiben Sie recht
gesund und guter Stimmung!
Ihr
Siegfried Newiger
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