24.03.15

Positiv denken...

Wer als Deutscher in der Ukraine lebt wie ich, muss sich im Laufe der Zeit an einiges gewöhnen. Dazu gehört unter anderem eine sehr positive Grundeinstellung der meisten Ukrainer - vor allem auch der Frauen. Das wird sogar sehr deutlich in den meisten Massenmedien gepflegt. Auch weniger positive Meldungen oder Dialoge in Sendungen werden nicht selten mit der beruhigenden Floskel beendet: "Alles wird gut werden." 
 
Als vor einigen Tagen die Preise für Diensleistungen und Lebensmittel um 20-30 % und für Arzneimittel in Einzelfällen um bis zu 200 % anstiegen, erfand das Volk sofort diese "Anekdote". Kommt ein hochbetagter Mann in die Apotheke und betrachtet eingehend die neu gestalteten Preisschilder. Kopfschüttelnd verlässt er das Geschäft. Einzufügen ist: es gibt hier noch sehr viele Medikamente ohne Rezept, ganz anders als in Deutschland. Deshalb kennen die meisten älteren Ukrainer "ihre" Arzneien auswendig. Auf dem Weg nach Hause kommt besagter Mann an einem Bestattungsinstitut vorbei. Er geht impulsiv dort hinein, betrachtet auch drinnen die Preisschilder. Als ihn eine Dame nach seinen Wünschen fragt, meint er: "Ich bin hier falsch, ich wollte in die Apotheke."

Es gibt seit einiger Zeit in den hiesigen Massenmedien drei zum "Standard" gehörende Bemerkungen in bzw. nach entsprechenden Reklame-Clips. Sie erscheinen außer oben erwähntem "Alles wird gut werden." Das sind "Selbstbehandlung kann für sie gefährlich werden!", "Alkohol ist gesundheitsschädlich!" und "Rauchen kann tödlich sein!". Noch habe ich leider keine frischen statistischen Ergebnisse zur Wirksamkeit der drei Sätze gefunden. Aber es ist schon gut, dass sie ins Denken gerufen werden. Ins hoffentlich wirksame Unterbewusstsein.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger
 
 
 
 
 

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