03.02.15

Verarme ich?

Beim Titel dieses Blogs ist das sicher eine merkwürdige Frage. Sie wird beantwortet. Ja, gegen die Zeit und damit die abnehmende Gesundheit hat niemand eine besondere Chance. Also - ich habe weniger Gesundheitsreserven. Aber immer noch ausreichend. Zwei Vorfälle in der vergangenen Woche haben mir das deutlich gemacht. 

Am 27. Januar ging ich nach nächtlichem Schneefall mit dem Hund spazieren. Der Fußweg war noch nicht von fröhlichen Kindern geglättet. Aber an einer schrägen Stelle rutschten mir fix die Beine weg. Weil ich mir die Fallübungen im Judo in der Militärzeit wegen meiner Länge extrem gut angeeignet hatte, sind sie bei Notwendigkeit jetzt noch teilweise verfügbar. Eine junge Frau wollte mir aufhelfen - ich konnte allein in die Senkrechte kommen. Hatte nur feuchte Hände. Keine Schmerzen von Folgen des Sturzes. 
Am Folgetag hatte ich auf selbigem Weg mich rasch umgeschaut, ob uns ein kleiner Cockerspaniel noch verfolgte. Er tat das nicht. Das erfasste ich noch. Dann erst wieder, dass sich Leute um mich kümmerten, mit beruhigenden Worten zum Fahrzeug der Schnellen Medizinischen Hilfe geleiteten. Mein Handy klingelte plötzlich - meine Natascha rief an. Sie hatte über vier verschiedene Bekannten davon erfahren, dass ihr Mann ein Fall für den Notarzt geworden war. Ich übergab das Telefon der Krankenschwester. Denn ich musste mich erst regelrecht "zurechtfinden". 
Im Krankenhaus wurde in der Aufnahme geprüft, ob Infarkt- oder Insult-Anzeichen gegeben seien. Das konnten die Ärzte ausschließen. So wurde ich nach Hause ins Bett geschickt. Für einige Tage.

Mein Freund Dirk erklärte mir später, dass wegen der mit dem Alter geringer werdenden Elastizität der Arterien eine rasche und besonders weitreichende Wendung des Halses zu kurz- oder längerzeitiger Unterbrechung der Blutzufuhr ins Gehirn führen kann. Jenes gibt dann je nach Situation das Kommando zur "Ohnmacht" - damit im flachen Liegen die Blutversorgung des Kopfes leichter erfolgen kann. 

Der Hund war in dem Gedrängel von mir weggekommen, aber zum Hof eines Bekannten gelaufen. Dort konnten Natascha und Pavel ihn später abholen. 

Also eine Schlussfolgerung: sich altergerechter, langsamer bewegen - aber bewegen. An frischer Luft. Denn eben diese Bewegung, manchmal auch gegen den so genannten "inneren Schweinehund", hat mir nach meiner Meinung die eigene Gesundheit bis zu diesem Lebensabschnitt (knapp 78 Jahre) auf gutem Niveau erhalten.

Nur sollte ich vielleicht immer ein Zettelchen mitnehmen, wo im Ernstfall Adresse und Telefonnummer der Verwandten oder Gastgeber drauf stehen. In Odessa vor zwei Wochen wäre das Ganze unangenehmer ausgegangen. 

Bleiben Sie recht gesund! 

Ihr 

Siegfried Newiger




1 Kommentar:

  1. Du hast alles wunderbar gemeistert! Wünsche Dir weiterhin gute Gesundheit. bis zum nächsten Besuch in Odessa.

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