Wenn sich ein
Nichtmediziner – und auch nicht Mikrobiologe – aus lauter Neugier mit im
menschlichen Körper ablaufenden Prozessen beschäftigt, lassen den einen und den
anderen die neu gewonnenen Erkenntnisse nicht immer gleich los. Ging mir auch
so. Denn wo ist die Verbindung zwischen dem größten Organ des menschlichen
Körpers – der Haut – und einer Vergiftung?
Es dauerte eine Weile, bis ich bei dem
Spruch ankam:“Die Dosis macht das Gift.“ Den der Arzt und Philosoph Paracelsus ursprünglich
schon vor rund 500 Jahren, aber etwas
anders geprägt hat: „Alle
Dinge sind Gift,
und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht`s, dass ein Ding kein Gift
sei.“
Nun ist die Menschheit mit Ihnen und mir eingeschlossen im 21.
Jahrhundert angekommen. In einer Zeit, da nicht selten von vielen ernsthaften
Wissenschaftlern gesagt wird, dass viele anfänglich als Fortschritt bezeichnete
Dinge und Erscheinungen sich von ihrer Schattenseite zu zeigen beginnen.
Naturgesetz ist eben, dass nirgends eitel Sonne sein kann. Dort, wo sie
besonders hell scheint, sind die Schatten schärfer…
Nehmen wir als ein Beispiel
die Antibiotika. Sie haben unzählige Menschenleben gerettet. Nur: sie beginnen
gefährlich zu werden. Dort, wo sie übersteigert verschrieben und angewendet
werden, wächst nachweislich die Anzahl der Menschen, welche an von gegen
Antibiotika resistenten Bakterien ausgelösten Infektionskrankheiten sterben.
Zunehmend gehören in diese Gruppe vor allem Staphylokokkus aureus, Pseudomonas
aeruginosa, Enterokokkus faecalis und Clostridium difficile.
Unter Millionen
dieser Erreger sind immer einige wenige, die nicht nur gegen Antibiotika
unempfindlich wurden, sondern auch gegen viele der üblichen
Desinfektionsmittel.
Mit anderen Worten: weil Nahrungskonkurrenten fehlen,
können sie sich auf ihre charakteristische Weise unheimlich rasch vermehren. Deshalb
werden in Krankenhäusern, statt zu gesunden, zunehmend Patienten kränker
und sterben, weil sie gegen den Angriff kleinster Bakterien in dazu anfangs
noch relativ geringer Anzahl keine körpereigene Abwehr besitzen.
Dazu gibt es
noch einen verstärkenden Effekt. Bei Einsatz vor allem von so genannten „Breitband-Antibiotika“
werden nicht nur die meisten Krankheitserreger vernichtet oder ihre
Fortpflanzung (Vermehrung) gestoppt, sondern auch viele jener Bakterien, die in
unseren Körpern lebensnotwendig sind!
Nun überlagern sich hier meine Erkenntnisse
aus den drei Post`s auf diesem Blog „Dusch
dich kaputt“, „Skaphander Haut“ und „Nicht mehr waschen?“ mit den oben
erwähnten. Mit Duschen und Waschen unter Verwendung von Seifen und Duschgel – im Krankenhaus mit bettlägerigen Patienten in bester Absicht durch das
Personal erledigt – wird unserer Schutzschicht Haut ihre dünnste oberste
(äußerste) Fettschicht abgetragen. Folglich bedeutet das für widerstandsfähige
Erreger: „Immer hereinspaziert, Bakterien.“
Hier empfehle ich keinesfalls, bis
zur Bildung einer „intensiven Duftwolke“ (oder eigenem Gestank) die
Körperhygiene zu lassen. Aber gewöhnlicher Schweiß und Staub lassen sich mit
warmem Wasser einfach entfernen, ohne Einsatz von chemischen Mitteln. Denn auch
unter den Reinigungsmitteln aller Art finden sich solche, welche nur durch ihr
Eindringen in die schutzlos gewordene Hautoberfläche – vor allem wiederholt
oder bei besonders empfindlichen Personen – vergiftend wirken. Die wirksam
werdende „giftige Dosis“ wird über jeden Quadratzentimeter der Gesamtoberfläche eingesammelt.
Bleiben Sie sauber
und dennoch recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen