15.12.13

Nochmals Dosis...

          Wenn sich ein Nichtmediziner – und auch nicht Mikrobiologe – aus lauter Neugier mit im menschlichen Körper ablaufenden Prozessen beschäftigt, lassen den einen und den anderen die neu gewonnenen Erkenntnisse nicht immer gleich los. Ging mir auch so. Denn wo ist die Verbindung zwischen dem größten Organ des menschlichen Körpers – der Haut – und einer Vergiftung? 
        Es dauerte eine Weile, bis ich bei dem Spruch ankam:“Die Dosis macht das Gift.“ Den der Arzt und Philosoph Paracelsus ursprünglich schon vor rund 500 Jahren, aber  etwas anders geprägt hat: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht`s, dass ein Ding kein Gift sei.“ 
        Nun ist die Menschheit mit Ihnen und mir eingeschlossen im 21. Jahrhundert angekommen. In einer Zeit, da nicht selten von vielen ernsthaften Wissenschaftlern gesagt wird, dass viele anfänglich als Fortschritt bezeichnete Dinge und Erscheinungen sich von ihrer Schattenseite zu zeigen beginnen. Naturgesetz ist eben, dass nirgends eitel Sonne sein kann. Dort, wo sie besonders hell scheint, sind die Schatten schärfer… 
             Nehmen wir als ein Beispiel die Antibiotika. Sie haben unzählige Menschenleben gerettet. Nur: sie beginnen gefährlich zu werden. Dort, wo sie übersteigert verschrieben und angewendet werden, wächst nachweislich die Anzahl der Menschen, welche an von gegen Antibiotika resistenten Bakterien ausgelösten Infektionskrankheiten sterben.
           Zunehmend gehören in diese Gruppe vor allem Staphylokokkus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Enterokokkus faecalis und Clostridium difficile. 
           Unter Millionen dieser Erreger sind immer einige wenige, die nicht nur gegen Antibiotika unempfindlich wurden, sondern auch gegen viele der üblichen Desinfektionsmittel. 
           Mit anderen Worten: weil Nahrungskonkurrenten fehlen, können sie sich auf ihre charakteristische Weise unheimlich rasch vermehren. Deshalb werden in Krankenhäusern, statt zu gesunden,  zunehmend Patienten kränker und sterben, weil sie gegen den Angriff kleinster Bakterien in dazu anfangs noch relativ geringer Anzahl keine körpereigene Abwehr besitzen. 
          Dazu gibt es noch einen verstärkenden Effekt. Bei Einsatz vor allem von so genannten „Breitband-Antibiotika“ werden nicht nur die meisten Krankheitserreger vernichtet oder ihre Fortpflanzung (Vermehrung) gestoppt, sondern auch viele jener Bakterien, die in unseren Körpern lebensnotwendig sind! 

           Nun überlagern sich hier meine Erkenntnisse aus den drei Post`s auf diesem Blog „Dusch dich kaputt“, „Skaphander Haut“ und „Nicht mehr waschen?“ mit den oben erwähnten. Mit Duschen und Waschen unter Verwendung von Seifen und Duschgel –  im Krankenhaus mit bettlägerigen Patienten in bester Absicht durch das Personal erledigt – wird unserer Schutzschicht Haut ihre dünnste oberste (äußerste) Fettschicht abgetragen. Folglich bedeutet das für widerstandsfähige Erreger: „Immer hereinspaziert, Bakterien.“ 
           Hier empfehle ich keinesfalls, bis zur Bildung einer „intensiven Duftwolke“ (oder eigenem Gestank) die Körperhygiene zu lassen. Aber gewöhnlicher Schweiß und Staub lassen sich mit warmem Wasser einfach entfernen, ohne Einsatz von chemischen Mitteln. Denn auch unter den Reinigungsmitteln aller Art finden sich solche, welche nur durch ihr Eindringen in die schutzlos gewordene Hautoberfläche – vor allem wiederholt oder bei besonders empfindlichen Personen – vergiftend wirken. Die wirksam werdende „giftige Dosis“ wird über jeden Quadratzentimeter der Gesamtoberfläche eingesammelt.  

Bleiben Sie sauber und dennoch recht gesund! 

Ihr 

Siegfried Newiger





          

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