Welche drei
grundsätzlichen, lebenswichtigen Funktionen erfüllt unsere Hautoberfläche? Eine
sichert die Aufnahme von Stoffen aus der
Umgebung, die zweite die Ausscheidung von dem Körper nicht notwendigen Stoffwechsel-Bestandteilen
und die dritte dient dem Schutz unseres Körpers. In den Millionen Jahren, in
welchen sich der heutige Mensch entwickelte, wurden diese Funktionen so
verfeinert, dass sie extrem genau wie ein Schweizer Uhrwerk ablaufen.
Wenn wir
diese Analogie verfolgen, könnte man fragen: was geschieht, wenn sich jemand
mit Waschlappen und Seife in dieses Uhrwerk drängt? Denn wir tun das oder
zumindest Ähnliches jedes Mal, wenn wir ein Bad nehmen oder uns duschen.
Als
erstes wird die Ausscheidungsfunktion blockiert. Das ist eine ganz einfache
Reaktion unserer Oberhaut auf warme oder gar heiße Feuchtigkeit, besonders aber
auf die chemischen Bestandteile der Wasch- bzw. Duschmittel. Unser Körper setzt
einen Schutzmechanismus in Gang, der in der langfristig gesammelten Erfahrung
unserer biologischen Entwicklung nicht vorhanden ist.
Die Schutzfunktion wirkt
auf zwei Niveaus – dem biologischen und dem energetischen. Besondere Drüsen
beschichten unsere Körperoberfläche mit einer extrem dünnen Fettschicht. Sie
ist so etwas wie ein Schutzanzug, welcher unseren Organismus von der
aggressiven Außenwelt abschirmt. Denn in einer solchen leben wir wirklich. In
der Luft einer gewöhnlichen mittleren Stadt kommen auf jeden Kubikzentimeter
derselben zwischen 5 bis 7 Millionen Mikroorganismen und etwa das Doppelte an
Staubteilchen. Aber unseren „biologischen Skaphander“ reiben wir jedes Mal von
unserer Haut herunter, wenn wir uns abseifen. Wir sollten wissen, dass die
völlige Wiederherstellung der Schutzschicht zwischen 24 und 48 Stunden dauert.
Der energetische Schutz funktioniert in der Weise, dass unter normalen
Bedingungen Mikroobjekte aus unserem Lebensraum durch die Oberflächenladung
unseres Körpers abgestoßen werden. Diese positive Ladung verhindert, dass sich die
„Kleinteilchen“ auf der Haut absetzen. Nachdem ein Mensch sich gebadet hat,
wechselt diese Ladung in die entgegengesetzte – folglich „kleben“ sich
Mikroorganismen, Bakterien und Staubteilchen in den auf das Bad folgenden 18
bis 20 Stunden regelrecht an unsere Haut. Eben deshalb erkranken wir so häufig,
nachdem wir uns gebadet oder geduscht haben. Und in erster Linie nicht etwa
deshalb, weil wir uns verkühlten.
Zum Schluss etwas zur Aufnahmefunktion
unserer Haut. Diese wird durch Baden oder Duschen nicht im Geringsten beeinträchtigt.
Das ist außerdem noch aus einem anderen Grund sehr bedauerlich. Weil in dieser
Zeit ihre Aktivität sich nämlich auf das 8- bis 12-fache erhöht. Alle Toxine,
die der Körper kurz vor der „großen Wäsche“ ausgeschieden hatte und die
chemischen Seifenbestandteile werden aufgesaugt, gelangen in das Muskelfleisch
und später auch ins Blut. Für eine gewisse Zeit verringert das unsere
natürliche Immunität fast auf die Hälfte – das ist durch unzählige Experimente
bewiesen.
Alle diese Erkenntnisse sind nicht nur jene eines russischen Emigranten,
was bei manchen Lesern automatisch Voreingenommenheit erweckt. In den 70-80-er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich in Deutschland Dr. Ch. Schröder an
der Universität München, Prof. Dr. D. Albert von der Harward-Universität in den
USA oder Prof. O. Duchmowski im Institut für Gesundheitsschutz in Polen
unabhängig voneinander mit diesem Thema beschäftigt.
Allerdings sind auch ihre gleichartigen
Ergebnisse im Wesentlichen vor der Gesellschaft totgeschwiegen worden. Der
Grund? Weil sie die Interessen eines ganzen Industriezweigs berührten, dessen
Konzerne zu den reichsten der Welt gehören und für welche die genannten
Ergebnisse eine negative Entwicklung hätten einleiten können. Das ist nur zu
vergleichen mit den Konzernen, welche Tabakwaren und Alkohol herstellen und
vertreiben. Obwohl die Wissenschaftler die Gesundheitsgefährlichkeit ihrer
Produkte nachgewiesen haben, auf allen Zigarettenpackungen sogar Warnungen
aufgedruckt sind – die Positionen der Hersteller sind unverändert stabil. So
wie in diesen Industriezweigen werden im Bereich der Dusch- und Waschmittel
Millionen von Menschen beschäftigt und viele Milliarden stabiler Umsätze und
Gewinne erzielt. Die anerzogenen Gewohnheiten vieler Menschen sind dafür eine
recht stabile Basis.
So wie die Leute sich daran gewöhnen ließen, Herz und
Lungen mit Tabakrauch zu schädigen, die Leber und das Nervensystem durch
Alkohol, sind sie darauf getrimmt worden, sich mit aller möglichen und
unmöglichen Chemie zu duschen und zu waschen, was ein schädliches Ergebnis erzielt.
Eine schon vor längerer Zeit von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte
Studie ergab, dass die Einschränkung des Alkoholverbrauchs nur in den
westlichen hochentwickelten Ländern bis hin zum gänzlichen Verzicht die Lebensdauer
der Menschen dort um 18 bis 26 % verlängern könne. Nur: wer kennt diese Zahlen,
wen interessieren sie?
Wenn wir von aller Chemie beim persönlichen Waschen und
Duschen Abschied nehmen, werden wir nicht gleich zu Uralten, aber doch um
einige Jahre oder gar Jahrzehnte älter werden.
Fortsetzung folgt.
Bleiben Sie
recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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