01.10.13

Skaphander Haut...

       Welche drei grundsätzlichen, lebenswichtigen Funktionen erfüllt unsere Hautoberfläche? Eine sichert die  Aufnahme von Stoffen aus der Umgebung, die zweite die Ausscheidung von dem Körper nicht notwendigen Stoffwechsel-Bestandteilen und die dritte dient dem Schutz unseres Körpers. In den Millionen Jahren, in welchen sich der heutige Mensch entwickelte, wurden diese Funktionen so verfeinert, dass sie extrem genau wie ein Schweizer Uhrwerk ablaufen. 
            Wenn wir diese Analogie verfolgen, könnte man fragen: was geschieht, wenn sich jemand mit Waschlappen und Seife in dieses Uhrwerk drängt? Denn wir tun das oder zumindest Ähnliches jedes Mal, wenn wir ein Bad nehmen oder uns duschen. 
           Als erstes wird die Ausscheidungsfunktion blockiert. Das ist eine ganz einfache Reaktion unserer Oberhaut auf warme oder gar heiße Feuchtigkeit, besonders aber auf die chemischen Bestandteile der Wasch- bzw. Duschmittel. Unser Körper setzt einen Schutzmechanismus in Gang, der in der langfristig gesammelten Erfahrung unserer biologischen Entwicklung nicht vorhanden ist. 
         Die Schutzfunktion wirkt auf zwei Niveaus – dem biologischen und dem energetischen. Besondere Drüsen beschichten unsere Körperoberfläche mit einer extrem dünnen Fettschicht. Sie ist so etwas wie ein Schutzanzug, welcher unseren Organismus von der aggressiven Außenwelt abschirmt. Denn in einer solchen leben wir wirklich. In der Luft einer gewöhnlichen mittleren Stadt kommen auf jeden Kubikzentimeter derselben zwischen 5 bis 7 Millionen Mikroorganismen und etwa das Doppelte an Staubteilchen. Aber unseren „biologischen Skaphander“ reiben wir jedes Mal von unserer Haut herunter, wenn wir uns abseifen. Wir sollten wissen, dass die völlige Wiederherstellung der Schutzschicht zwischen 24 und 48 Stunden dauert. 
           Der energetische Schutz funktioniert in der Weise, dass unter normalen Bedingungen Mikroobjekte aus unserem Lebensraum durch die Oberflächenladung unseres Körpers abgestoßen werden. Diese positive Ladung verhindert, dass sich die „Kleinteilchen“ auf der Haut absetzen. Nachdem ein Mensch sich gebadet hat, wechselt diese Ladung in die entgegengesetzte – folglich „kleben“ sich Mikroorganismen, Bakterien und Staubteilchen in den auf das Bad folgenden 18 bis 20 Stunden regelrecht an unsere Haut. Eben deshalb erkranken wir so häufig, nachdem wir uns gebadet oder geduscht haben. Und in erster Linie nicht etwa deshalb, weil wir uns verkühlten. 
          Zum Schluss etwas zur Aufnahmefunktion unserer Haut. Diese wird durch Baden oder Duschen nicht im Geringsten beeinträchtigt. Das ist außerdem noch aus einem anderen Grund sehr bedauerlich. Weil in dieser Zeit ihre Aktivität sich nämlich auf das 8- bis 12-fache erhöht. Alle Toxine, die der Körper kurz vor der „großen Wäsche“ ausgeschieden hatte und die chemischen Seifenbestandteile werden aufgesaugt, gelangen in das Muskelfleisch und später auch ins Blut. Für eine gewisse Zeit verringert das unsere natürliche Immunität fast auf die Hälfte – das ist durch unzählige Experimente bewiesen. 
           Alle diese Erkenntnisse sind nicht nur jene eines russischen Emigranten, was bei manchen Lesern automatisch Voreingenommenheit erweckt. In den 70-80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich in Deutschland Dr. Ch. Schröder an der Universität München, Prof. Dr. D. Albert von der Harward-Universität in den USA oder Prof. O. Duchmowski im Institut für Gesundheitsschutz in Polen unabhängig voneinander mit diesem Thema beschäftigt. 
           Allerdings sind auch ihre gleichartigen Ergebnisse im Wesentlichen vor der Gesellschaft totgeschwiegen worden. Der Grund? Weil sie die Interessen eines ganzen Industriezweigs berührten, dessen Konzerne zu den reichsten der Welt gehören und für welche die genannten Ergebnisse eine negative Entwicklung hätten einleiten können. Das ist nur zu vergleichen mit den Konzernen, welche Tabakwaren und Alkohol herstellen und vertreiben. Obwohl die Wissenschaftler die Gesundheitsgefährlichkeit ihrer Produkte nachgewiesen haben, auf allen Zigarettenpackungen sogar Warnungen aufgedruckt sind – die Positionen der Hersteller sind unverändert stabil. So wie in diesen Industriezweigen werden im Bereich der Dusch- und Waschmittel Millionen von Menschen beschäftigt und viele Milliarden stabiler Umsätze und Gewinne erzielt. Die anerzogenen Gewohnheiten vieler Menschen sind dafür eine recht stabile Basis. 
           So wie die Leute sich daran gewöhnen ließen, Herz und Lungen mit Tabakrauch zu schädigen, die Leber und das Nervensystem durch Alkohol, sind sie darauf getrimmt worden, sich mit aller möglichen und unmöglichen Chemie zu duschen und zu waschen, was ein schädliches Ergebnis erzielt.
    Eine schon vor längerer Zeit von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte Studie ergab, dass die Einschränkung des Alkoholverbrauchs nur in den westlichen hochentwickelten Ländern bis hin zum gänzlichen Verzicht die Lebensdauer der Menschen dort um 18 bis 26 % verlängern könne. Nur: wer kennt diese Zahlen, wen interessieren sie? 
          Wenn wir von aller Chemie beim persönlichen Waschen und Duschen Abschied nehmen, werden wir nicht gleich zu Uralten, aber doch um einige Jahre oder gar Jahrzehnte älter werden.

           Fortsetzung folgt. 

Bleiben Sie recht gesund! 

Ihr 

Siegfried Newiger     





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