03.07.13

Mit Dir allein...

                Am 29. Juni 2013 haben wir uns für immer von meinem Bruder verabschiedet. Er war jedoch rund 2 Jahre jünger als ich. Das könnte mit meinen 76 Jahren auf eigenartige Gedanken bringen. Allerdings verbreiten die keine gute Laune und haben folglich auch keinen Nutzen. Deshalb will ich lieber einige eigenartige Überlegungen mit Ihnen teilen.
                Schon vor langem habe ich als überzeugter Egozentriker einen Satz gelesen, welcher meine Auffassungen stützt. „Wer bis zu deinem letzten Atemzug immer mit dir ist – das bist du selbst.“ Für mich ein extrem starker Satz. Er macht in aller Kürze deutlich, wie groß meine Verantwortung für mich selbst ist. Oder die ihre für Sie! Er beinhaltet doch, dass jeder von uns seine Entscheidungen zu treffen hat, um nicht von Anderen abhängig zu sein. Es gibt bei einer solchen Haltung kein „Das habe ich nicht gewusst. Dies habe ich nicht gewollt.“
Wer wie formuliert an sein Leben so herangeht ist folglich daran interessiert, zu wissen oder selbst zu fühlen, was sie/er tun oder lassen sollte.

Was hat das mit meinem Bruder zu tun?
Etwas sehr Direktes. Weil er seine Familie, Frau, Kinder und Enkel über alles liebte, hat er so viel als irgend möglich für sie getan und sich ein wenig vernachlässigt. Seine Freunde und Bekannten sagten mir, dass er ihnen gegenüber gesagt hätte, er würde sich schon seit einiger Zeit nicht recht wohlfühlen.
Nun kann er nichts mehr für niemanden tun, weil er nicht mehr da ist.
Es ist nicht sicher, dass meine hier vertretene Meinung berechtigt ist. Allerdings kann die moderne Apparatemedizin – ich trage selbst seit sechs Jahren einen Herzschrittmacher – ein durch Kreislaufprobleme bedrohtes Leben verlängern. Tatsache ist, dass er an diesen Ursachen verstorben ist.

Für Solidarität mit anderen bin ich uneingeschränkt. Nur darf das nicht meine Möglichkeit beschädigen, sie ausüben zu können. Also ist die Solidarität mit der Person, welche bis zum Grab immer bei mir ist, eine Voraussetzung für deren weitergehende gute Taten. Soweit soll Egozentrismus reichen. Was gut ist für mich, ist dann auch gut für Andere. Wie ein amerikanischer Schauspieler formulierte: „Nur wenn ich glücklich bin, kann ich davon auch abgeben.“


Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger







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