Am 29. Juni 2013 haben wir uns
für immer von meinem Bruder verabschiedet. Er war jedoch rund 2 Jahre jünger
als ich. Das könnte mit meinen 76 Jahren auf eigenartige Gedanken bringen. Allerdings
verbreiten die keine gute Laune und haben folglich auch keinen Nutzen. Deshalb will
ich lieber einige eigenartige Überlegungen mit Ihnen teilen.
Schon vor langem habe ich als
überzeugter Egozentriker einen Satz gelesen, welcher meine Auffassungen stützt.
„Wer bis zu deinem letzten Atemzug immer mit dir ist – das bist du selbst.“ Für
mich ein extrem starker Satz. Er macht in aller Kürze deutlich, wie groß meine
Verantwortung für mich selbst ist. Oder die ihre für Sie! Er beinhaltet doch,
dass jeder von uns seine Entscheidungen zu treffen hat, um nicht von Anderen
abhängig zu sein. Es gibt bei einer solchen Haltung kein „Das habe ich nicht gewusst.
Dies habe ich nicht gewollt.“
Wer wie formuliert an sein Leben so herangeht ist folglich daran
interessiert, zu wissen oder selbst zu fühlen, was sie/er tun oder lassen
sollte.
Was hat das mit meinem Bruder zu tun?
Etwas sehr Direktes. Weil er seine Familie, Frau, Kinder und Enkel über
alles liebte, hat er so viel als irgend möglich für sie getan und sich ein
wenig vernachlässigt. Seine Freunde und Bekannten sagten mir, dass er ihnen
gegenüber gesagt hätte, er würde sich schon seit einiger Zeit nicht recht
wohlfühlen.
Nun kann er nichts mehr für niemanden tun, weil er nicht mehr da ist.
Es ist nicht sicher, dass meine hier vertretene Meinung berechtigt ist.
Allerdings kann die moderne Apparatemedizin – ich trage selbst seit sechs
Jahren einen Herzschrittmacher – ein durch Kreislaufprobleme bedrohtes Leben
verlängern. Tatsache ist, dass er an diesen Ursachen verstorben ist.
Für Solidarität mit anderen bin ich uneingeschränkt. Nur darf das nicht
meine Möglichkeit beschädigen, sie ausüben zu können. Also ist die Solidarität
mit der Person, welche bis zum Grab immer bei mir ist, eine Voraussetzung für deren
weitergehende gute Taten. Soweit soll Egozentrismus reichen. Was gut ist für
mich, ist dann auch gut für Andere. Wie ein amerikanischer Schauspieler
formulierte: „Nur wenn ich glücklich bin, kann ich davon auch abgeben.“
Bleiben Sie
recht gesund!
Ihr
Siegfried
Newiger
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