24.05.13

Nochmals Überwindung

          Das Leben ist wunderbar unberechenbar. Weil es uns so häufig vor Situationen stellt, welche einfach Anforderungen werden. Beispielsweise ist, als die schlankste Frau aus 36 Wohnungen im Lift stand, dessen Trosse gerissen. Sie wurde nach etwa 20 Minuten befreit. Nur uns allen brachte das etwas Kummer. Denn bis in den 9. Stock maximal musste gewandert werden. Obwohl 76 Jahre alt, habe ich es in 2 Minuten 30 Sekunden geschafft, in die 8. Etage zu kommen. Zugegeben tief atmend. Mit den Einkäufen vom Basar in den Händen waren es wenig über 3 Minuten. Lobt mich ja sonst niemand.

        Wenn wir krank werden, stehen wir vor einer ähnlichen Situation. Irgendwer hat einmal formuliert: "Wenn uns unser Verstand rät, doch dieses oder jenes zu tun, um nicht zu erkranken, lehnen wir das gewöhnlich als unzumutbar ab. Wenn aber die Krankheit Dinge befiehlt, die wir freiwillig nie tun würden, gehorchen wir ohne mit der Wimper zu zucken."

          Es kostet auch mich jeden Tag Überwindung, zwischen 3 bis 9 km mit dem Hund spazieren zu gehen - oder mich davor unter der Dusche dreimal von Fuß bis Kopf kalt abzuduschen.
          Weil ich wegen der von den Ärzten verordneten Elastikstrümpfe, welche nach dem Aufstehen anzuziehen sind, nicht mehr jeden Tag im Fluss schwimmen kann, wie ich das jahrelang getan habe. Nur die Gefahr,  an einem gelösten Thromb in den Venen diese schöne Welt zu verlassen, bevor meine biologischen Reserven erschöpft sind, zwingt mich zur Überwindung. Denn ständiges Abhärten ist für mich ein Teil meines bewussten Lebens geworden. Das klappt - wenn man L E B E N will.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





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