02.04.13

Richtig geölt?


                Damit ist weder ihr Auto gemeint noch irgendein anderes technisches Gerät, dem ab und an ein paar Tropfen Öl gut tun. Sondern ihr persönlicher Organismus. Dem Fette (Öle) für unterschiedliche Funktionen einfach lebensnotwendig sind – beispielsweise zur Absorption der Vitamine A, D, E und K. Für den Verbrauch der Menschen zu Verfügung gestellte Fette werden auf Basis von Fettsäuren biologisch oder chemisch-technologisch zusammengesetzt. Wenn diese im menschlichen Körper nicht gebildet werden können, heißen sie auch essentielle Fettsäuren (in Biologie und Chemie gleichbedeutend mit lebensnotendig).

                Was nehmen viele Personen gewöhnlich täglich zu sich? In Milchprodukten aller Art, darunter Butter und Käse, in rotem Fleisch, Wurst, Fastfood sind etwa 50 % aller darin enthaltenen Fettsäuren gesättigte. Merkregel: bei Zimmertemperatur feste Fette bestehen vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren. Nach letzten Forschungsergebnissen sind diese Fette nicht durch ihre Wirkung ungünstig, sondern dadurch, dass sie im Verhältnis zu anderen, die man stattdessen essen könnte, deren Anteil durch die verzehrte Menge „unterdrücken“.
                Die Härtung oder teilweise Härtung aller als Ausgangsstoffe für Margarine verwendeten Öle führt zur Bildung der gesundheitlich sehr bedenklichen trans-Fettsäuren. Solange keine Kennzeichnungspflicht für Margarinesorten besteht, deren Anteil an trans-Fettsäuren betreffend, sollte man diese so wenig wie irgend möglich verbrauchen (die trans-Fettsäuren können in nicht qualitätsgerechter Margarine bis 30 % der Masse ausmachen!).
                Einfach ungesättigte Fettsäuren werden auch als Omega-9-Fettsäuren bezeichnet (bedingt auch als „gute“), finden sich vorwiegend in Raps- und Olivenöl (in letzterem bis 75%), dazu in tierischen Fetten. Von ihnen sagen Wissenschaftler, dass diese den Anteil des HDL-Cholesterin (bedingt auch als „gutes Cholesterin“ bezeichnet) im menschlichen Blut erhöhen, den des LDL-Cholesterins („schlechtes“) senken – also für uns positiv wirken – deshalb „gute“.
                Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden unterteilt in Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren (letztere bedingt ebenfalls „gute“ Fettsäuren genannt). Weil außer Fetten in Fleischprodukten, Backwaren und Fertiggerichten wir wegen unserer Gewohnheiten vorwiegend Öle aus Samen der Sonnenblume, Mais, Soja und Weizenkeimen aufnehmen, sind wir mit Omega-6-Fettsäuren unbewusst überversorgt. Aus den Forschungsergebnissen in diesem Bereich geht allerdings eindeutig hervor, dass ein Verhältnis Omega-6 zu Omege-3/Omega-9 von 1 : 5 optimal ist, weil die überschüssige Omega-6-Fettsäure die günstige Wirkung von Omega-3/Omega-9-Fettsäuren begrenzt.

                Dagegen hilft besonders eine Umorientierung beim Verbrauch von Ölen auf Rapsöl, Walnussöl und Leinöl. Dabei hat Leinöl die besten Werte, ist aber wegen seiner hohen Affinität der Omega-3-Fettsäureester zum Sauerstoff recht rasch bitter. Ein Ausweg: zu jeder Suppe oder jedem Salat einen halben Teelöffel voll geschmacksneutralen, frisch zermahlenen Leinsamen geben. Das ist eine gewünschte Tagesdosis Omega-3-Fettsäure. Viel Omega-3-Fettsäure ist auch in fetten Fischen aus dem Meer enthalten (Makrele, Thun, Heilbutt, Hering, Sardine). Deshalb ist hier ein Vergleich möglich. Damit diese Lebewesen in kaltem Wasser sich rasch bewegen können und ihr Blut dünnflüssiger ist, hat ihnen die Natur mehr Omega-3-Fettsäure mitgegeben, in deren Körper gespeichert. Diese verflüssigende Wirkung auf unser Blut nach Verzehr dieser Fische ist bei uns auch zu beobachten. Deshalb wird sehr überzeugend darauf verwiesen, in der Woche nach Möglichkeit drei Mahlzeiten mit diesen Fischen aufzutischen. 

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





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