Jeden Sonntag versuche ich, die Fernsehsendung von und mit Dr. Komarowskij im ukrainischen Fernsehen anzuschauen. Denn der Mann ist extrem gut - ein echter Kerl! Das ist meine höchste Wertschätzung für einen Mann. Das, was ich heute hier zum Besten gebe, ist nicht mein Produkt. Ich versuche, die besten Stücke der "Elternsendung" dieses humorvollen, begabten und, wie ich das sehe, auch begnadeten Arztes aus der heutigen Thematik zu vermitteln. Was ich leider nicht mitbekommen habe - die Einleitung. Gewöhnlich werden Kinder bis maximal 6 Jahre befragt, was sie zum Thema (Leitwort) wissen. Hochinteressant und spassig. Dann kommen gewöhnlich um die Gesundheit ihres Nachwuchses besorgte Eltern zu Wort, nicht selten bekannte Personen in Sport und Kultur, die in einem kurzen Interview die Fragen zum sie bewegenden Thema stellen und sofort überzeugende Antworten bekommen. Anschließend wird das Thema vor einem kleinen Forum aus etwa 30-35 Eltern noch diskutiert.
Heute ging es um gen-manipulierte Lebensmittel.
Ein Thema, dass natürlich gesundheitsbewusste Eltern angeht. Als erstes aß Dr. Komarowskij gemeinsam mit einer Tochter der Besucherin eine Papaya. Erklärte dabei, dass sie sich durch "Zuchtwahl" von der winzigen, echten Papaya deutlich unterscheidet. Die Gene der jetzigen geben die Information über die zu erreichende Größe einfach nur weiter. Nicht die der Urururoma, sondern die des herangezüchteten Enkels. Allerdings sind das, bezogen auf die Urpapaya, schon veränderte Gene, "natürlich" manipulierte. Wenn auch nicht gentechnisch, sondern natürlich über hunderte von Jahren.
Dann ging es in die Diskussion. Extrem interessant. Denn Dr. Komarowskij meinte, dass jede/r mit der Note 3 in Biologie begriffen haben müsste, dass alle Körpereiweiße aus Aminosäuren zusammengesetzt werden. Unser Verdauungsapparat hat die Aufgabe, die Nahrung in solche Aminosäuren zu zerlegen, aus welchen Körpereiweiß entstehen kann. Ihm ist es herzlich egal, in welcher Art und Weise die Nahrungsmittel aufgebaut sind. Er zerlegt sie doch.
Wenn also ein gentechnisch manipuliertes gekochtes Maiskorn in unseren Magen gerät, wird es schonungslos aufgespalten und aufgelöst. Und in Körpergewebe verwandelt.
Die Reihung der Aminosäuren und Gene in ihm spielt dabei keine Rolle. Jedenfalls außer sehr seltenen allergischen Reaktionen sind keine schädlichen Nebenwirkungen nachgewiesen durch Verbrauch von gentechnisch veränderten Ausgangsstoffen.
Allerdings haben Journalisten, welche in Biologie nicht besonders helle waren und Politiker, welche von anderen Problemen ablenken wollen, hier den einfachen Menschen einen Popanz aufgebaut. Das wird etwa so gemacht: hier sehen sie zwei Maisfelder - eins mit gewöhnlichem Mais, das andere mit genmanipuliertem. Sehen sie einmal genau hin! Über dem normalen fliegen Schmetterlinge und Vögel, das Feld lebt, den auf den Blättern krauchen auch Raupen. Das Nachbarfeld - über dem scheint nur die Sonne.
Warum sehen wir keine Raupen, Schmetterlinge, Vögel? Weil die gentechnische Änderung den Mais für die Schädlinge ungenießbar gemacht hat! Wir bekommen also eine bessere Ernte mit hochwertigeren Körnern! Was ist daran schlecht? Dass die Vögel dahin fliegen, wo Raupen und Schmetterlinge ihnen als Futter dienen, ist natürlich. Aber kein deutlicher Beweis für die Schädlichkeit genmanipulierter landwirtschaftlicher Produkte.
Durch gentechnische Anreicherung wurde Reis gezüchtet, der besonders viel Vitamin A enthält. Damit wurden und werden jährlich etwa 20.000 Kinder vor dem Erblinden gerettet.
Wir könnten hier in der Ukraine noch lange ohne Gentechnik auskommen. Aber wie sieht es auf unseren Kartoffelfeldern aus? Wie viel Herbizide werden ausgebracht, um den Kartoffelkäfer zu bekämpfen? Niemand unter den Politikern verlangt den Nachweis von Herbizidrückständen in Lebensmitteln! Die nachweislich viel gefährlicher sind!
Liebe Leser , lassen Sie sich kein X für ein U vormachen. Urteilen Sie logisch und hören Sie auf Wissenschaftler mit Gewissen.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen