19.11.12

Warum was wann essen?


        Seit etwas über zwei Jahre habe ich wieder Versuchskaninchen gespielt. Mit selbst ausgewählter Fragestellung. Dennoch kann ich nicht ausschließen, dass dazu schon Studien bestehen. Nur habe ich sie so nicht im Internet gefunden. Zur Sache.

        Es gibt eine Menge vor allem ältere Leute, die darüber klagen, dass sie Probleme mit dem Stuhlgang haben. Dass sie häufig Abführmittel einnehmen müssen. Dass es „früher alles leichter war“.

        Dieser Hinweis auf „früher“ ist uralt. Auf schlecht Deutsch – „Nostalgie“. Gewöhnlich wird vergessen, dass „früher“ auch Anderes und anders  gegessen und vor allem getrunken wurde, man sich wesentlich intensiver bewegte und verschiedenes  mehr.

        Als ich der Frage nachging, wieso sich bei mir die genannten Probleme nicht so aktuell stellten, sondern nur „von Fall zu Fall“, kam ich zu Faktor 1: jeden Morgen und fast immer zu gleicher, also gewohnter Zeit erledige ich seit Jahren die Abfallbeseitigung. Der Darm merkt sich das recht gut.

        Dann gab es das Ereignis mit der „Entwässerung“ (Dehydration). Aus Angst, das eigene Herz durch zuviel Flüssigkeitsaufnahme zu überlasten, hatte ich die verringert. Ergebnis: ich fiel nach zwei Tagen einfach um! Meine Frau raste mit mir zur nahe gelegenen Klinik. Dort bekam ich einen Tropf und einen begleitenden Vortrag mit diesem Inhalt: mit weniger Wasser versorgt wird das Blut dickflüssiger und das arme Herz zusätzlich belastet! Dass dabei auch mein Darm in Schwierigkeiten kam, bemerkte ich ebenfalls. Also Faktor 2: regelmäßig und lieber zu viel trinken – wenn da keine Krankheit ist, die Maßhalten festlegt. Gut für Herz und Darm.

        Dann kam ich auf etwas, das sicher so noch nie diskutiert wurde: Pupsen ist gesund! Nicht die von großen Schmerzen begleiteten Blähungen bei Personen, die kranke Organe haben. Aber das abendliche regelmäßige Essen von Gemüse, vor allem Kohlsorten, und von Hülsenfrüchten, aber auch von Zwiebeln und Knoblauch hat etwas Eigenartiges zur Folge. Richtig – intensiven Duft (muss man sich mit PartnerIn abstimmen) und Luft im Bauch.

        Unser Darm ist gewöhnlich ein gasdichter Schlauch. Allerdings reagiert er auf die Entwicklung der vor allem Schwefelwasserstoffgase in ihm regelrecht hektisch. Das giftige Zeug muss raus. Dann kollert es manchmal richtig unter der Bauchhaut – so strengt sich der Darm an. Was die meisten übersehen: er wird sehr aktiv, er walkt mit dem Gas auch die mehr oder weniger feuchte Masse in Richtung Ausgang. Das wollen wir doch, um mit der keine Schwierigkeiten zu haben.

        Wer sich abends mit vollem Bauch niederlegt, schläft rascher ein. Das funktioniert nur bei Leuten nicht, die sich vornehmen, ganz gegen die Natur nicht einschlafen zu können. Die schon in kurzer Zeit vergessen, dass sie nach dem Mittagessen (voller Bauch!) auf der Arbeit gerne ein Schläfchen gemacht hätten… Die allerdings auch sitzend vor dem Fernseher einpennen...
        Im Schlaf wird die Entwicklung und auch der Abgang der Magenwinde nicht oder kaum bemerkt. Damit kann morgens alles ohne Anstrengung so verlaufen, wie es „früher“ war.

        Was ich hier empfehle, habe ich schon lange praktiziert, aber erst seit etwas über zwei Jahren regelrecht wissensdurstig beobachtet. Deshalb biete ich das hier an als eine „gesicherte Beobachtung“. Jeder kann seine eigene Reaktion auf eine solche Art der Umstellung seiner Essgewohnheiten selbst kontrollieren.

        Alles das geht nur in häuslicher Umgebung. Für die Störungen im Entsorgungsprozess auf Reisen habe ich vorsorglich Zäpfchen im Gepäck. Wenn sich zum Abendessen absolut nichts „Förderliches“ bestellen lässt…

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger









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