Es ist in den
meisten Kulturen Sitte, zu unterschiedlichsten Festen gute Wünsche für des
Anderen Gesundheit auszusprechen oder in Grußbotschaften mit zu versenden. Diese
Tradition ist für mich ein wenig absurd – denn sie suggeriert doch, dass mit
einem Wunsch allein oder mit mehreren die Angelegenheit in rechte Bahnen kommt.
Dem Anderen Willenskraft zu wünschen ist unüblich. Wäre aber sinnvoll. Denn beneidenswerte
Gesundheit kann man nur über recht langfristige Mühe um eine solche erreichen.
Hier wird mancher
stocken. Denn ich schieße sofort aus einer großen Kanone. Mit berechtigtem
Grund. Zum Thema sagt einst Sebastian
Kneipp – sehr genau: „Alt wollen sie werden, gesund wollen sie bleiben, aber
etwas tun dafür wollen sie nicht.“ In anderem Zusammenhang schrieb Immanuel
Kant: „Faulheit ist der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit.“
Beide Bemerkungen
passen genau hierher. Wir haben von der Natur, der Schöpfung, andere meinen vom
lieben Gott unsere Gesundheit mit auf den Lebensweg bekommen. Manches Baby
mehr, ein anderes weniger. Sobald wir das können, sollten wir uns um diesen
Schatz Gesundheit aktiv bemühen. Denn sie ist nicht beständig. Das hat die
Spenderin oder der Spender nicht vorgesehen. Das weiß ab einem bestimmten
Lebensalter auch fast jede/r. Allerdings gehen sehr viele dennoch sehr
stiefmütterlich mit diesem Gut um, werden erst aktiv, wenn es mit der
anscheinend so pflegeleichten Gesundheit Probleme gibt.
Denn mit Gesundheit
und Krankheit treffen wir auf einen für viele unvermuteten Widerspruch. Um
beständige Gesundheit zu genießen, müssen wir uns ebenso beständig um diese
bemühen. Das ist eine Sache der Lebenserfahrung. Die ist bei jungen Leuten
einfach nicht vorhanden. Das ist nicht ihre Schuld, das Problem vergeht ja mit
ihrer Lebenszeit. Die man aber doch unter optimalen Bedingungen verbringen
möchte oder sollte. Da ist die Weitergabe positiver Erfahrungen eine Aufgabe
der älteren Generation. Was eindeutig heißt: VORLEBEN! Das eigene Beispiel
bringt es, nicht irgendwelche Worte!
Der andere Gegensatz
erscheint häufig recht überraschend, auch wenn es sich nicht um einen Unfall
handelt, sondern „nur“ um einen Schnupfen oder eine Erkältung. Allerdings entwickelt
sich ein Krebsleiden oder eine Erkrankung der Herzkranzgefäße ebenfalls schleichend.
Damit wird es für jeden Einzelnen eine Sache seiner eigenen Verantwortung, wie sie/er
mit Krankheitsvorbeugung umgeht.
Wer persönlich von
Krankheit zu Krankheit schlittert, obwohl die vermeidbar wären, gibt auch ein
Beispiel. Das da heißt: der Arzt wird es schon richten, uns gesund machen. So
wird Vertrauen in die Mediziner entwickelt, in die Medikamenten-Medizin – ist
ja bedingt richtig – nur gleichzeitig wird das Vertrauen in eigene
Möglichkeiten der Vorbeugung nicht hervorgerufen oder gar bestärkt.
Wer gelernt hat,
dass gesund sein Spaß bereitet, deutlich ansehnlicher macht, Zeit und Geld
spart für Arztbesuche und Medikamente, mit eigenem kleinen, aber täglichem
Einsatz gesichert werden kann – der ist besser dran im täglichen Kampf um
Lebensqualität, seine interessante Arbeitsaufgabe und die erfolgreiche
Partnersuche.
Es kann von jedem bei Einsatz von recht wenig
Willenskraft täglich, allerdings nur über längere Zeit das erreicht werden, was
leider von vielen doch zu wenig echt geschätzt wird: eine beneidenswerte
Gesundheit mit deutlich geringerem Erkrankungsrisiko.
Bleiben Sie
recht gesund!
Ihr
Siegfried
Newiger
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