24.04.13

Beneidenswerte Gesundheit


                Es ist in den meisten Kulturen Sitte, zu unterschiedlichsten Festen gute Wünsche für des Anderen Gesundheit auszusprechen oder in Grußbotschaften mit zu versenden. Diese Tradition ist für mich ein wenig absurd – denn sie suggeriert doch, dass mit einem Wunsch allein oder mit mehreren die Angelegenheit in rechte Bahnen kommt. Dem Anderen Willenskraft zu wünschen ist unüblich. Wäre aber sinnvoll. Denn beneidenswerte Gesundheit kann man nur über recht langfristige Mühe um eine solche erreichen.

                Hier wird mancher stocken. Denn ich schieße sofort aus einer großen Kanone. Mit berechtigtem Grund.  Zum Thema sagt einst Sebastian Kneipp – sehr genau: „Alt wollen sie werden, gesund wollen sie bleiben, aber etwas tun dafür wollen sie nicht.“ In anderem Zusammenhang schrieb Immanuel Kant: „Faulheit ist der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit.“

        Beide Bemerkungen passen genau hierher. Wir haben von der Natur, der Schöpfung, andere meinen vom lieben Gott unsere Gesundheit mit auf den Lebensweg bekommen. Manches Baby mehr, ein anderes weniger. Sobald wir das können, sollten wir uns um diesen Schatz Gesundheit aktiv bemühen. Denn sie ist nicht beständig. Das hat die Spenderin oder der Spender nicht vorgesehen. Das weiß ab einem bestimmten Lebensalter auch fast jede/r. Allerdings gehen sehr viele dennoch sehr stiefmütterlich mit diesem Gut um, werden erst aktiv, wenn es mit der anscheinend so pflegeleichten Gesundheit Probleme gibt.

 

                Denn mit Gesundheit und Krankheit treffen wir auf einen für viele unvermuteten Widerspruch. Um beständige Gesundheit zu genießen, müssen wir uns ebenso beständig um diese bemühen. Das ist eine Sache der Lebenserfahrung. Die ist bei jungen Leuten einfach nicht vorhanden. Das ist nicht ihre Schuld, das Problem vergeht ja mit ihrer Lebenszeit. Die man aber doch unter optimalen Bedingungen verbringen möchte oder sollte. Da ist die Weitergabe positiver Erfahrungen eine Aufgabe der älteren Generation. Was eindeutig heißt: VORLEBEN! Das eigene Beispiel bringt es, nicht irgendwelche Worte!

                Der andere Gegensatz erscheint häufig recht überraschend, auch wenn es sich nicht um einen Unfall handelt, sondern „nur“ um einen Schnupfen oder eine Erkältung. Allerdings entwickelt sich ein Krebsleiden oder eine Erkrankung der Herzkranzgefäße ebenfalls schleichend. Damit wird es für jeden Einzelnen eine Sache seiner eigenen Verantwortung, wie sie/er mit Krankheitsvorbeugung umgeht.

                Wer persönlich von Krankheit zu Krankheit schlittert, obwohl die vermeidbar wären, gibt auch ein Beispiel. Das da heißt: der Arzt wird es schon richten, uns gesund machen. So wird Vertrauen in die Mediziner entwickelt, in die Medikamenten-Medizin – ist ja bedingt richtig – nur gleichzeitig wird das Vertrauen in eigene Möglichkeiten der Vorbeugung nicht hervorgerufen oder gar bestärkt.

               

                Wer gelernt hat, dass gesund sein Spaß bereitet, deutlich ansehnlicher macht, Zeit und Geld spart für Arztbesuche und Medikamente, mit eigenem kleinen, aber täglichem Einsatz gesichert werden kann – der ist besser dran im täglichen Kampf um Lebensqualität, seine interessante Arbeitsaufgabe und die erfolgreiche Partnersuche.

Es kann von jedem bei Einsatz von recht wenig Willenskraft täglich, allerdings nur über längere Zeit das erreicht werden, was leider von vielen doch zu wenig echt geschätzt wird: eine beneidenswerte Gesundheit mit deutlich geringerem Erkrankungsrisiko.

 

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





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