10.08.13

Nicht vergessen: Alzheimer!

Vor drei Tagen, weit in der Abendstunde, sah ich einen Beitrag im russischen Fernsehen. Das ist hier wie auch in Deutschland die Zeit, in der für Leute mit Abneigung gegen Krimi- und Serienerlebnisse  sowie ähnliches Medienfastfood endlich etwas mit wesentlicherem Inhalt kommt. Die Ehefrau sonnt sich am Schwarzen Meer – Herz was willst du noch mehr. Der Bericht aus einem russischen medizinischen Forschungs-Institut zu Früherkennung von Alzheimer und Heilungschancen für Demenzkranke war für mich hoch interessant. Mit den inzwischen 76 Jahren horcht man unwillkürlich hin und wieder in sich hinein…

Die Informationen waren reichlich. Dass mit den Jahren immer höhere Anteile der Bevölkerung von diesem Leiden betroffen werden, darunter immer jüngere, war mir neu. Dass es bis 2020 etwa 1,5 % der Bevölkerung sein könnten, ebenfalls. Mit Sicherheit sei daran auch eine erbliche Komponente schuld – wenn ein Elternteil betroffen sei, ist die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe hoch – 50 %.

In dem Institut, dessen Bezeichnung ich mir nicht gemerkt habe, ist eine Methode in der klinischen Erprobung, die die Früherkennung der Veranlagung erlaubt. Ganz besonders charakteristische, nur bei Alzheimerveranlagung vorhandene Eiweißmoleküle können aus dem Blut des Neugeborenen herausdestilliert werden.
Die ungeschickte Frage des Journalisten, ob man also die betroffene Person sofort informieren könne, wehrte der Arzt mit einem Lächeln und dem Hinweis ab, dass der Säugling dafür ja wohl noch ein zu unterentwickeltes Sprachverständnis habe.

Dann besprachen beide die Möglichkeiten für Heilungsansätze. Erstaunlich war für mich, dass ich auch etwas aus der Aromatherapie heraus hörte. Unsere Nase spielt unter den äußeren Stimulantien eine besondere Rolle. Wir erinnern uns eindeutig besser an Dinge oder Vorgänge, wenn uns bestimmte Situationen oder Vorfälle mit den sie begleitenden Gerüchen angeboten werden. Genauer: die Wissenschaftler fragen dann in etwa „Ist ihnen vielleicht ein besonderer Geruch aufgefallen?“ und bekommen danach nicht selten sowohl den Duft benannt als auch einiges aus den damit verbundenen Informationen.

Da ich kein Mediziner bin, will ich hier keine der geäußerten Theorien oder Handlungsansätze kommentieren. Vielleicht ist es noch zu früh, übertriebene Hoffnungen zu wecken. Das interessante Interwiev endete mit der Verabredung, sich genau in zwanzig Jahren wieder vor der Fernsehkamera zu treffen, um noch genauer zu Diagnoseverfahren zu berichten und auch erprobte Heilungstherapien umfangreicher vorzustellen. Der Forscher war sehr davon überzeugt, dass bis dahin die Arbeiten so weit fortgeschritten sein werden und die Krankheit zumindest stark eingegrenzt werden kann, in den meisten Fällen vorgebeugt oder geheilt werden wird.

Das Thema ist so brisant, dass ich es weiter verfolgen werde.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





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